Geschichte(n)

Geschichte – nicht gerade mein Lieblingsfach in der Schule, konnte ich mir die Jahreszahlen doch nie merken. Bei 333 war irgendeine Keilerei…aber wer und warum und gegen wen?
Mein Geschichtsunterricht am Gymnasium – ebenso wie der Lateinunterricht - war geprägt von Informationen und Erzählungen über kriegerische Ereignisse und hier und da gab es technische Entwicklungen oder wissenschaftliche Erkenntnisse die besprochen wurden.

 

Nun befinde ich mich gerade in einer Zeitlinie, in der im kollektiven Feld wieder viele Kriege ausgefochten werden:

 

Ukraine
Israel und der Gazastreifen
Tibet ist weiterhin von China besetzt
China droht Taiwan mit der Annexion
der Krieg der westlichen Welt gegen den islamischen Terror
im Jemen herrscht Bürgerkrieg
der Iran unterdrückt sein Volk
die letzte Generation führt Krieg gegen das umweltzerstörende Establishment
die Impfindustrie führt Krieg gegen Viren
große Konzerne holzen den Urwald ab

 

 

Die Liste lässt sich beliebig lang fortsetzen. Und alle beanspruchen für sich gute Gründe, diese Kriege zu führen. Jeder erzählt die Geschichte so, dass er sich im Recht fühlt und der andere schuldig ist.
Und jeder interpretiert scheinbar historisch belegbare Fakten so, dass es seine Geschichtserzählung unterstützt.

 

 

Das ist das große Bild, das sind die kollektiven Felder in denen wir uns bewegen. Und die, wenn wir sie unhinterfragt lassen, uns bewegen, durch uns leben. Denn kollektive Felder brauchen Einzelne die sich zusammenschließen und gemeinsam an eine Sache glauben, sagen: Ja, so ist es und nicht anders, die sich nach den Geschichtserzählungen von sogenannten Machthaberinnen und Machthabern richten. Unhinterfragt. Denn so sind wir erzogen worden, geprägt worden, sozialisiert worden und weil wir das Gefühl brauchen dazu zu gehören, machen wir mit, richten uns nach dem, was das Kollektiv in dem wir leben vorgibt. Der Bezug für unsere Entscheidungen liegt im Außen.

 

 

Und dann gibt es noch die persönlichen Geschichten. Allen voran immer wieder die Mutter, die nie das gegeben hat, was wir gebraucht hätten. Bisher habe ich noch keinen Menschen kennengelernt, der von seiner leiblichen Mutter alles bekommen hat, was er gebraucht hätte. Und gleichzeitig kenne ich keine Mutter die von sich behauptet, sie habe alles richtig gemacht. Dann Väter, die nicht da waren, Geschwister, die zu Konkurrenten wurden, übergriffige Onkel und Tanten, die ganze Bandbreite des Missbrauchs in der Familie, Mobbing in der Schule, Ausgrenzung, Ablehnung. Und dann werden aus den Erlebnissen mit unseren Bezugspersonen Geschichten die wir uns immer wieder erzählen. So werden es Überzeugungen und schließlich sind wir so identifiziert und verwachsen mit diesen Geschichten, dass sie unsere Wahrheit werden. Und diese Wahrheit verteidigen wir, selbst wenn sie unangenehm und schmerzhaft ist, es ist unsere, mehr noch: das sind wir.

 

 

Sind wir das?

 

 

Was löst es aus, wenn ich Deine Geschichte in Frage stelle?

 

 

Oder machen wir es ungefährlicher und ich lade Dich ein, Dich mal mit Deinem inneren Geschichtenerzähler zusammen zu setzen, ihm zuzuhören und hin und wieder die Frage einzuwerfen:
Könnte es nicht auch anders gewesen sein? Wie könntest Du mir diese Geschichte anders erzählen, sodass sie mich unterstützt und nicht schwächt?

 

 

Es gibt Coaches wie Christian Bischoff, die Menschen dazu einladen, Fakten aus ihrer Lebensgeschichte aufzuschreiben. Im nächsten Schritt wird eine negative Version der Lebensgeschichte geschrieben, um dann im letzten Schritt wird mit denselben Fakten eine positive Lebensgeschichte erzählt. Oder Anke Evertz lädt in Ihren Kursen dazu ein, sich den eigenen Denker vorzustellen, ihm einen Namen zu geben, sich ganz genau den Raum vorzustellen in dem er lebt, seine Phantasie und Vorstellungskraft zu nutzen und so in eine Beobachterposition zum Denker und damit unserem Geschichtenerzähler zu kommen. Mehr noch, wahrzunehmen, dass wir nicht der Denker sind, sondern mit ihm in Dialog treten können. Und noch mehr: Wir können die Geschichten die wir uns erzählen verändern.

 

 

Wem Schreiben und Denker vorstellen zu anstrengend ist, der kann auch einfach probehalber die Methode des spirituellen Lehrers Adyashanti nutzen und mal eine Weile alles hinterfragen, was einem das Außen und der eigene Verstand so erzählt mit den einfachen Worten: Ist das so?

 

 

Und plötzlich ändert sich langsam und unmerklich die Richtung. Wenn wir anfangen, dass was von außen an uns herangetragen wird in Frage zu stellen, dann fangen wir gleichzeitig an, aus Automatismen auszusteigen und eine Kraft in uns zu entdecken, die nicht mit den Geschichten identifiziert und verwachsen ist.

 

 

„Don’t believe it into existence.“ – „Glaube es nicht in die Existenz.“ Das sagte einmal der spirituelle Lehrer Mooji zu einer Frau, die zu ihm kam, weil sie sehr unter den Geschichten litt, die sie sich innerlich erzählte. Die unglückliche Kindheit die wir erlebt haben ist längts vorbei, die Zeit in der wir ohnmächtig und ausgeliefert waren, die Zeit in der wir so viel mussten – zur Schule gehen, lieb sein, Hand geben, Hände waschen, lächeln, nett aussehen – aber wir manifestieren die Überzeugungen die wir in dieser Zeit gewonnen haben immer wieder neu – aus Loyalität unserer Familie gegenüber, aus Angst vor Veränderungen, aus Bequemlichkeit erlauben wir, dass das Leben sich weiterhin gemäß unserer Überzeugungen um uns herum entfaltet.

 

 

Dabei haben wir es in der Hand, Veränderung einzuleiten und aus unserem Inneren, aus unserem unverletzbaren Kern, aus unserer Seele heraus. Ausgerechnet Pamela Anderson fällt mir hier ein, das Baywatch Girl und Playboy Bunny die seit kurzem dadurch auffällt, dass sie aufgehört hat, MakeUp zu tragen. Eine große Veränderung in ihrer Welt. Sie hat mich dadurch inspiriert, dass sie nach mehreren gescheiterten Beziehungen und als es ihr nicht gut ging angefangen hat zu überlegen, wann es ihr zuletzt gut ging, wann sie glücklich war und noch wusste, was sie vom Leben wollte. Und dann hat sie überall in ihrer Wohnung Fotos von sich als 5-jähriges Mädchen aufgehängt und diesem Mädchen versprochen, alles zu tun, um die Wünsche und Hoffnungen und die Lebensfreude dieses Mädchens umzusetzen.

 

 

Wann war Deine Welt noch in Ordnung und wovon hast Du da geträumt?


Was waren Deine Wünsche, Deine Träume, Deine Sehnsüchte?


Welche Geschichten wolltest Du dieser Welt erzählen?

 

 

Reise doch einmal zurück in Deinem Leben und schau, wann war das und dann fang an, Deine Geschichte neu zu erzählen.

 

Und für alle die jetzt sagen: ja, aber bei mir war schon während der Schwangerschaft alles schwierig. Hier kann ich sagen: Ich wäre fast abgetrieben worden und mein Zwilling ist im Mutterleib gestorben und plötzlich war ich allein in einem engen dunkeln Raum mit einer Leiche. Trotzdem kann ich weiter zurück reisen in der Zeit und meine Seele fragen:
Was hast Du Dir für diese Inkarnation vorgenommen?


Welche Geschichte wollte Deine Seele erzählen?